Amazon setzt auf Innovation trotz regulatorischer Hürden

Amazon setzt seinen ambitionierten Plan fort, ein Datenzentrum in unmittelbarer Nähe eines Atomkraftwerks in Pennsylvania zu errichten, auch nachdem ein besonderes Stromabkommen abgelehnt wurde. Die amerikanische Regulierungsbehörde für Energie, FERC, blockierte am Freitag einen Antrag von Talen Energy, wonach das Kernkraftwerk eine erhöhte Energiemenge an ein neues Amazon Web Services Datenzentrum liefern sollte. Diese Nachricht führte zu einem Rückgang der Aktienkurse von US-Stromproduzenten, da Investoren befürchten, dass das Urteil die Bemühungen großer Technologieunternehmen behindert, schnell auf nukleare Energie umzusteigen. Trotz der regulatorischen Rückschläge bleibt Amazon optimistisch. Unternehmenssprecher Duncan Neasham äußerte das kontinuierliche Engagement des Unternehmens zur Förderung kohlenstofffreier Energielösungen, insbesondere in der Zusammenarbeit mit Talen Energy. Neasham bestätigte, dass der Plan zum Bau des Datenzentrums fortgesetzt wird. Ursprünglich hatte Talen im März bekanntgegeben, dass Amazons Cloud-Computing-Tochter 650 Millionen Dollar in einen Datenzentrumskomplex mit einer Kapazität von bis zu 960 Megawatt in der Nähe des Susquehanna-Kraftwerks investieren würde. Per Vertrag sollte das Zentrum direkt über das Kernkraftwerk mit Strom versorgt werden, was Amazons Anbindung an das allgemeine Stromnetz und die Kosten für Übertragungsupgrades entfallen ließe. Einige Energieversorger argumentierten jedoch, dies könnte die Netzzuverlässigkeit gefährden und die Strompreise erhöhen. Talen hatte schon vorher das Recht gesichert, das Datenzentrum mit bis zu 300 Megawatt zu versorgen, ein Punkt, der vom FERC-Urteil unbeeinflusst bleibt. Große Cloud-Computing-Unternehmen wie Amazon suchen zunehmend Partnerschaften mit Nuklearanlagenbetreibern, um ihren Energiebedarf zu decken und gleichzeitig ihre öffentlichen Ziele der fossilen Brennstoffreduktion zu verfolgen.