Dax vor neuem Gipfelsturm – Anleger trotzen Zollängsten

Eulerpool Research Systems 9. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Der Dax erreichte ein neues Rekordhoch aufgrund von Hoffnungen auf eine Beilegung der globalen Zollstreitigkeiten.
  • Analysten warnen vor möglichen Risiken durch die Selbstgefälligkeit der Investoren gegenüber den Zollkonflikten.
Angetrieben von der Hoffnung der Anleger auf ein friedliches Ende der globalen Zollstreitigkeiten hat der deutsche Aktienindex Dax ein neues Rekordhoch erklommen. Besonders profitierten die Aktien exportorientierter, konjunkturanfälliger Branchen wie der Automobilindustrie von dieser Aufwärtsbewegung. Im Verlauf des Nachmittags stieg der Dax auf beeindruckende 24.609 Punkte und übertraf damit den bisherigen Rekordwert von Anfang Juni. Der Handelstag endete mit einem soliden Zuwachs von 1,42 Prozent bei 24.549,56 Punkten. Doch trotz der Euphorie mahnen Marktanalysten zur Vorsicht: „Die Investoren zeigen sich zunehmend unempfänglich gegenüber den Drohgebärden aus Washington“, so die Experten von Index-Radar. Die fortwährende Unsicherheit im Zollstreit werde von den Märkten mit einer „gewissen Gleichgültigkeit“ betrachtet, was jedoch gefährlich sein könnte. Je höher die Kurse steigen, desto größer wird das Risiko, warnen sie. Auch Jürgen Molnar von Robomarkets sieht die Selbstgefälligkeit der Anleger in Bezug auf Zölle kritisch und merkt an, dass die Unvorhersehbarkeit von US-Präsident Trump nicht unterschätzt werden sollte. Ein Einstieg in den aktuellen Markt sei mit erheblichen Risiken verbunden. Für den Index der mittelgroßen Unternehmen, den MDax, ging es ebenfalls bergauf und er schloss 1,54 Prozent höher bei 31.536,47 Punkten. Der SDax der Nebenwerte markierte erneut eine Bestmarke. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 konnte um 1,37 Prozent zulegen. Unter den Gewinnern fanden sich hochkarätige Exporttitel wie Siemens und BASF mit einem Plus von 3,9 Prozent bzw. 2,6 Prozent. Die Automobilwerte von Mercedes-Benz, Volkswagen, BMW und Continental glänzten angesichts berechtigter Hoffnungen auf ein positives Ende der Zollkonflikte mit Kursaufschlägen bis zu 2,7 Prozent. Die Commerzbank-Aktien verzeichneten hingegen lediglich einen Zugewinn von 0,4 Prozent, nachdem sie kürzlich auf den höchsten Stand seit 2011 gestiegen waren. Unicredit hatte ihren Commerzbank-Anteil auf etwa 20 Prozent aufgestockt und damit den Bund als größten Aktionär abgelöst, der noch rund 12 Prozent hält. Im MDax freuten sich Aurubis über einen Kursgewinn von 4,4 Prozent, während Renk um 5 Prozent zulegen konnte. Ausschlaggebend für den Anstieg von Renk war ein Bericht über die mögliche Abspaltung ihres zivilen Geschäftsbereichs. Die Stahlunternehmen Salzgitter und Klöckner verzeichneten weitere Kursgewinne von 4,6 bzw. 3,3 Prozent. Salzgitter profitierte von einem Rüstungsauftrag, der auch Klöckner Auftrieb gab. Jenseits der Eurozone hielten sich die Gewinne am Mittwoch in Grenzen: Der SMI-Index aus der Schweiz legte um 0,3 Prozent zu, während sich der britische FTSE 100 mit einem Plus von 0,2 Prozent begnügte. Der Dow-Jones-Index in den USA notierte zum Ende des europäischen Börsentages leicht im Plus.

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