Der Zauber des Santa Train: Eine Tradition auf Schienen

Seit 1943 verspricht der Santa Train in den Appalachenregionen Kentuckys, Virginias und Tennessees eine besondere Form der weihnachtlichen Freude – kein Schlitten auf den Dächern, sondern ein Zug. Im Jahr 2023 feiert der Santa Train seine 82. Fahrt und verheißt Geschenke sowie Freude über eine Strecke von 110 Meilen entlang der CSX-Bahnlinie, die sich durch abgelegene Kohlereviere schlängelt. Viele der Kinder, die am Samstag vor Thanksgiving die Gleise säumen, sind bereits die dritte, vierte oder fünfte Generation, die diesem Ereignis entgegenfiebert. Wie Sandra Owens aus Haysi, Virginia, die mit einem speziell beschrifteten Kissenbezug das Ereignis Revue passieren lässt und sich besonders auf die strahlenden Gesichter freut. Diese sind für sie der wahre Grund für die jährliche Vorfreude. Der Zug startet in Shelbiana, Kentucky, während Familien in den frühen Morgenstunden warten. An jedem Halt versammeln sich Dutzende bis Hunderte Menschen. Besonders der hintere Teil des Zuges ist begehrt, wo der Weihnachtsmann und seine Helfer Kuscheltiere verteilen. Freiwillige "Elfen" sorgen dafür, dass jedes Kind mit einem Geschenk nach Hause geht. Jährlich werden über 15 Tonnen an Geschenken, darunter Mützen, Decken und Brettspiele, verteilt. Donna Dougherty erinnert sich noch gut an ihre Kindheitserlebnisse mit dem Santa Train in Fort Blackmore. Damals waren es oftmals selbstgemachte Geschenke, die den besonderen Reiz ausmachten und auch heute noch geschätzt werden. Trotz der mittlerweile besseren Möglichkeiten, Geschenke zu kaufen, hält Dougherty an der Tradition fest und besucht mit ihrer Nichte den Zug, um die Geschichte lebendig zu halten und den wahren Geist von Weihnachten zu zeigen. Die Mitarbeiter von CSX betrachten es als Ehre, am Santa Train teilzunehmen. Jesse Hensley beispielsweise versuchte 35 Jahre einen Platz zu ergattern, seit er Angie, seine Frau, kennenlernte, die in St. Paul, Virginia, mit dem Santa Train groß wurde.