EU-Kommission eröffnet Verfahren gegen Produktionsgiganten Corning

Die Europäische Kommission hat eine Untersuchung gegen den US-amerikanischen Glashersteller Corning eingeleitet. Im Zentrum steht die Befürchtung, dass Coronings exklusive Liefervereinbarungen mit Mobiltelefonherstellern und Rohglasverarbeitungsunternehmen die Konkurrenz auf dem Glasmarkt erheblich einschränken könnten. Ins Visier der Wettbewerbshüter gerieten insbesondere potenzielle Marktmissbräuche durch Corning im Bereich der Produktion von Mobiltelefon-Glas. Margrethe Vestager, die oberste Kartellwächterin der EU, äußerte, dass die Möglichkeit bestehe, dass der Branchenriese gezielt günstigeren und robusteren Alternativen die Marktpräsenz entzieht. Besonderes Augenmerk in der Untersuchung gilt den exklusiven Beschaffungsverpflichtungen, Rabatten für Exklusivität sowie den Klauseln, die es Corning ermöglichen, über Konkurrenzangebote informiert zu werden und diese nur dann anzuerkennen, wenn sie nicht unterboten werden. Die Vereinbarungen mit Rohglasverarbeitern, die ebenfalls exklusive Einkaufsverpflichtungen und Non-Challenge-Klauseln enthalten, werden ebenso auf Herz und Nieren geprüft. Um möglichen Bedenken der EU entgegenzuwirken, könnte Corning nun Zugeständnisse machen. Andernfalls drohen empfindliche Geldbußen von bis zu 10% des weltweiten Umsatzes wegen Verstößen gegen das EU-Wettbewerbsrecht.