Europäische Aktienmärkte: Abwarten und Hoffen auf Lösungsansätze

Am Dienstag zeigten sich Europas Aktienmärkte ohne klare Richtung, beeinflusst von der Unsicherheit im andauernden Handelsstreit zwischen den USA und Europa. Trotz einer kürzlich gewährten Fristverlängerung für neue Zölle äußerte sich US-Präsident Donald Trump zurückhaltend in Bezug auf die bindende Wirkung dieses Ultimatums. Der EuroStoxx 50 hielt sich am späten Vormittag stabil. Außerhalb der Eurozone waren die Bewegungen ebenfalls begrenzt. Der Schweizer SMI verzeichnete ein Minus von 0,27 Prozent und sank auf 11.922,85 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,16 Prozent auf 8.820,25 Punkte stieg. Die Marktteilnehmer setzen ihre Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung. Jochen Stanzl von CMC Markets analysiert, dass Trump nach seinem bekannten Muster zunächst mit Drohungen auftritt, sich anschließend jedoch gesprächsbereit zeigt. Die Fortführung der Zollverhandlungen könnte durch den beidseitigen Verzicht auf Eskalationen profitieren. Die sektoralen und einzelnen Kursveränderungen blieben meist moderat. Vestas verzeichnete jedoch ein Minus von fast drei Prozent. Analyst Akash Galupta von JP Morgan führt dies auf Trumps Forderungen nach neuen Richtlinien für die Wind- und Sonnenenergiebranche zurück, die Steueranreize erschweren könnten, was Vestas in ihrem wichtigen US-Markt belasten würde. Auch Immobilienwerte mussten Federn lassen, da steigende Anleiherenditen diese zinssensiblen Aktien unter Druck setzten. Die US-Bank Jefferies weist zudem auf eine Abschwächung des deutschen Gewerbeimmobilienmarktes hin. Positiv aus der Menge stach Pernod Ricard heraus. Trotz einer Herabstufung des Kursziels von Goldman Sachs von 120 auf 110 Euro behielt die amerikanische Investmentbank die Einstufung 'Buy' bei. Analyst Olivier Nicolai lobte die attraktive Bewertung der Aktie, was die Anleger dazu veranlasste, den Wert um 2,6 Prozent nach oben zu treiben.