Europäische Chemieaktien zeigen sich robust im turbulenten Umfeld

Europas Chemieaktien haben am Donnerstag eine erfreuliche Entwicklung gezeigt und sich dabei besser als der breit gefasste Stoxx Europe 600 präsentiert. Eine Branchenstudie von Oddo BHF verlieh dem Sektor Rückenwind. Die Analysten schätzten die aktuelle Marktpessimismus als übertrieben ein, was den Sektorindex um 0,4 Prozent steigen ließ. Brenntag verzeichnete trotz einer Herabstufung durch die Privatbank Berenberg einen Anstieg von 0,4 Prozent. Symrise konnte sich über ein Plus von 0,9 Prozent freuen, während BASF einen leichten Rückgang von 0,4 Prozent hinnehmen musste. Besonders positiv fiel Lanxess im MDax auf, mit einem Zuwachs von 1,1 Prozent, wohingegen die Aktien von Wacker Chemie stagnierten. Evonik steigerte sich um 0,6 Prozent, K+S legte um 0,2 Prozent zu und Fuchs SE erhielt ein Plus von 0,3 Prozent. Oddo-Analyst Michael Schäfer verwies auf das schwierige Quartal für die Branche und prognostizierte, dass einige Unternehmen, darunter BASF, Covestro und Wacker Chemie, ihre Ausblicke senken könnten. Dennoch könnten die zahlreichen Abwärtskorrekturen auch Chancen bieten, da die Bewertungen die pessimistischen Erwartungen bereits reflektieren. Schäfer sieht zur Vorsicht gemahnt, doch nach dem Sommer könnte sich insbesondere durch die US-Zollentwicklung mehr Klarheit ergeben. Zudem könnten Infrastrukturmaßnahmen der Bundesregierung positive Impulse liefern, wovon insbesondere Unternehmen wie Evonik, Fuchs, Lanxess und BASF profitieren könnten. Die Berenberg-Abstufung belastete Brenntag nur geringfügig. Experte Carl Raynsford sieht das Jahresziel des Unternehmens als gefährdet an, doch sei dies bereits größtenteils im aktuellen Kurs eingepreist. Er stufte die Aktie auf 'Hold' herab und setzte das Kursziel leicht niedriger auf 55 Euro.