Freenet mit holprigem Jahresauftakt: Anleger skeptisch trotz Zuversicht
Eulerpool Research Systems •22. Mai 2025
Takeaways NEW
- Freenet erlebte einen verhaltenen Jahresstart mit leichtem Umsatzwachstum, aber rückläufigen Gewinnen.
- Die Aktie fiel um 15%, bleibt aber 9% höher als zu Jahresbeginn.
Überraschend gedämpft verlief der Start in das Jahr für den Mobilfunk- und TV-Anbieter Freenet. Während sich der Umsatz im ersten Quartal nur minimal verbesserte, verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang beim Gewinn. Vorstandschef Christoph Vilanek und das Führungsteam blicken jedoch positiv in die Zukunft und bleiben optimistisch, dass das Ziel, den Gewinn im Tagesgeschäft bis 2025 zu steigern, erreicht wird. Besonders erfreulich bleibt die Entwicklung des Fernsehangebots Waipu.tv, das nach dem Rekordjahr 2024 weiterhin neue Kunden gewinnen konnte.
Dennoch reagierte die Börse am Donnerstagmorgen verhalten auf diese Entwicklungen. Die Freenet-Aktie sank um etwa 15 Prozent auf 30 Euro und wurde somit der größte Verlierer im MDax, dem Index für mittelgroße Werte. Der Aktienkurs näherte sich damit dem Zwischentief von Anfang April, erholte sich zwischenzeitlich jedoch deutlich. Selbst nach dem Rückgang am Donnerstagvormittag notierte die Freenet-Aktie immer noch um neun Prozent höher als zum Jahresbeginn.
Branchenanalyst Mathieu Robilliard von der britischen Bank Barclays beschrieb Freenets Jahresstart als träge. Stephane Beyazian von Oddo BHF bewertete die Freenet-Aktien mit "Underperform", nachdem diese sein Kursziel von 30 Euro überstiegen hatten. Anfang Mai erreichte die Aktie mit 37,56 Euro ihren höchsten Stand seit dem Jahr 2000.
Laut Unternehmensangaben stieg Freenets Umsatz im ersten Quartal durch zusätzliche Abonnenten um knapp zwei Prozent auf 604 Millionen Euro. Der Gewinn sank jedoch, teilweise wegen einer Steuergutschrift im Vorjahr und erhöhten Werbeausgaben für Mobilfunkmarken. Der Gewinn, der den Aktionären zufloss, belief sich auf 57 Millionen Euro, im Vergleich zu fast 70 Millionen Euro im Vorjahr. Das bereinigte Ebitda verringerte sich um knapp ein Prozent auf 126 Millionen Euro. Analysten hatten sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn höhere Werte prognostiziert.
Freenet profitiert weiterhin vom Wegfall des Nebenkostenprivilegs, das es Vermietern in Deutschland seit letztem Sommer verbietet, Kabelfernsehen pauschal über die Nebenkosten abzurechnen. Damit können Mieter ihren Fernsehanschluss frei wählen, was Angebote wie Waipu.tv begünstigt. Die Abonnentenzahl von Waipu.tv wuchs im ersten Quartal um gut drei Prozent auf zwei Millionen. Im Gegensatz dazu sank die Zahl der Freenet-TV-Abokunden um vier Prozent auf 476.000.
Im Mobilfunkbereich berichtete Freenet von einem intensiveren Wettbewerb mit vielen neuen Tarifmodellen. Das Unternehmen plant daher eine Optimierung seiner Tarifangebote. Die Zahl der Mobilfunkkunden mit Laufzeitverträgen erhöhte sich in den ersten drei Monaten um 53.000 auf insgesamt 7,65 Millionen.
Ungeachtet des schwierigen Starts zeigte der Freenet-Vorstand Vertrauen in ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Der bereinigte operative Gewinn soll wie geplant auf 520 bis 540 Millionen Euro steigen.
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