Geopolitische Spannungen belasten europäische Märkte

Eulerpool Research Systems 23. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Geopolitische Spannungen führen zu unruhigen Märkten in Europa.
  • Ölpreise stiegen, während Dax und MDax Verluste verzeichneten.
Die geopolitischen Herausforderungen, ausgelöst durch einen US-Angriff auf iranische Atomanlagen, haben den europäischen Märkten zu Beginn der Woche einen unsicheren Start beschert. Obwohl der Dax zu Beginn des Handels Verluste wettmachen konnte, dominierte letztlich die Besorgnis über die internationale Lage die Stimmung der Investoren. Während keine unmittelbare Eskalation der Spannungen zu erwarten scheint, sorgte der Vorstoß von US-Präsident Donald Trump für einen Führungswechsel im Iran dennoch für nervöse Märkte. Insbesondere Rheinmetall litt unter dieser geopolitischen Unsicherheit. Der bevorstehende Nato-Gipfel verstärkte die Skepsis hinsichtlich der künftigen Kursentwicklung von Rüstungswerten, was zu einem erheblichen Kursverlust führte. Am Nachmittag notierte der Dax bei 23.233 Punkten, was einem Rückgang von 0,50 Prozent entspricht. Durchschritte er die Marke von 23.172 Punkten, drohte ein Test der 50-Tage-Durchschnittslinie. Auch der MDax konnte sich dem Abwärtstrend nicht entziehen und verlor 0,68 Prozent, während der EuroStoxx 50 mit einem Minus von 0,4 Prozent verhältnismäßig stabil blieb. Trotz der Turbulenzen in Europa deuteten die US-Börsen auf einen eher verhaltenen Handelsstart hin. Der Angriff der USA, der im Kontext des Krieges zwischen Israel und dem Iran steht, weckt Sorgen vor einer möglichen Ausweitung des Konflikts. Israels Armee verstärkte zudem die Angriffe auf Zugangspunkte der iranischen Anlage in Fordo. Experten der ING betonen die Gefahr einer iranischen Blockade der Straße von Hormus, welche essentiell für den Öltransport nach Asien ist. Rohstoffstratege Warren Patterson hält diese Möglichkeit jedoch für wenig wahrscheinlich. Am Ölmarkt war ein merklicher Preisanstieg festzustellen. Experten der Deutschen Bank warnten, dass der Ölpreis der Nordseesorte Brent bei weiterer Eskalation von derzeit 77,50 US-Dollar pro Barrel auf bis zu 120 US-Dollar steigen könnte. Die Aktien der Lufthansa reagierten sensibel auf diese Entwicklung und gaben um 0,7 Prozent nach. Reisedienstleister wie Tui sahen sich sogar einem Kursverlust von 2,3 Prozent gegenüber, da befürchtet wird, dass die Reisefreudigkeit abnehmen könnte. Vor dem Nato-Gipfel musste Rheinmetall einen Kursabschlag von 3,6 Prozent hinnehmen und beendete den Tag als größter Verlierer im Dax. Die Einigung der Nato-Staaten, die verteidigungsrelevanten Ausgaben auf mindestens fünf Prozent des BIP zu erhöhen, konnte den Kursverfall nicht aufhalten. Auch im MDax mussten Renk und Hensoldt etwa fünf Prozent Verlust hinnehmen. Laut Citigroup-Experte Charles Armitage könnten sich die Investitionsziele als überambitioniert erweisen. Der Rückversicherer Munich Re verzeichnete einen Rückgang von 2,3 Prozent, nachdem Morgan Stanley die Aktie auf "Underweight" herabgestuft hatte. Analyst Hadley Cohen sieht die goldene Phase der Rückversicherer als beendet und rät zu einer differenzierteren Bewertung. Ähnliche Erwartungen hegt er hinsichtlich der künftigen Entwicklung von Swiss Re. Die Zusammensetzung der deutschen Indizes erfuhr ebenfalls Anpassungen. Der Internetdienstleister Ionos ersetzte im MDax den Technologiekonzern Jenoptik, der in den SDax abstieg. Zugleich kehrten Mutares und Nagarro in den SDax zurück, während sich Verbio und Medios verabschiedeten.

Eulerpool Markets

Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade

Institutional
Financial Data

Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.

  • 10M+ securities worldwide
  • 100K+ daily updates
  • 50-year historical data
  • Comprehensive ESG metrics
Eulerpool Data Analytics Platform
Save up to 68%
vs. legacy vendors