Gerassimow inspiziert Truppen: Strategieanpassung in der Ostukraine?

Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow hat die Truppenbewegungen im Osten der Ukraine genauer in Augenschein genommen. Nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums unternahm Gerassimow einen Hubschrauberflug an die Frontlinie und besuchte einen Kommandopunkt der Heeresgruppe Zentrum. Dort überwachte er die Situation und kontrollierte die Umsetzung der militärischen Ziele der stationierten Einheiten im Gebiet von Pokrowsk. Beobachter werten den Besuch des hohen Militärs als mögliches Signal der Unzufriedenheit der russischen Führung über das aktuelle Vorankommen ihrer Truppen in dieser Region. Erst kürzlich inspizierte Gerassimow die Heeresgruppe West, was seine erste Inspektion seit drei Monaten war. Die Lage vor Ort gestaltet sich seit Monaten schwierig, was auf eine möglicherweise notwendige Anpassung der russischen Strategie hindeuten könnte. Pokrowsk, eine Stadt im westlichen Teil der Region Donezk, hat als Verkehrsknotenpunkt strategische Bedeutung. Die Kämpfe dauern schon lange an, und die Stadt ist fast vollständig zerstört. Ukrainische Kräfte konnten die russischen Truppen bisher erheblich aufhalten. Dennoch gelang es den russischen Einheiten, nördlich und südlich von Pokrowsk einige Fortschritte zu machen, sodass eine Einkreisung der Stadt droht.