Harter Kurs Richtung Einigung: Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie
Eulerpool Research Systems •8. Nov. 2024
Takeaways NEW
- Tarifverhandlungen zwischen IG Metall und Arbeitgebern erweisen sich als schwierig, insbesondere bei der Gehaltserhöhung.
- Proteste und Warnstreiks sollen Druck erzeugen, um eine Einigung zu fördern.
Der Druck auf die Tarifparteien der Metall- und Elektroindustrie steigt, denn am Montag steht die letzte Verhandlungsrunde ins Haus. Zwar kommen einige Themen in Sichtweite einer Lösung, doch gerade die Einkommenserhöhung bleibt ein harter Brocken. Der bayerische IG-Metall-Chef Horst Ott bemerkt: "Beim Kernthema Geld sind wir meilenweit auseinander." Gleichzeitig sind alle Teilnehmer sich ihrer Verantwortung bewusst. Dies betonen auch die Arbeitgebervertreter, die auf einen „verantwortungsvollen“ Abschluss pochen.
In den Tarifbezirken Bayern und Küste stehen 3,9 Millionen Beschäftigte im Fokus, die auf einen bahnbrechenden Abschluss hoffen. Auch wenn es nicht einfach werden wird, gibt sich die Verhandlungsführerin Angelique Renkhoff-Mücke vorsichtig optimistisch und spricht von einer über 50-prozentigen Chance auf Einigung in der nächsten Runde. Diese könne zu einem nötigen „Krisenabschluss“ führen, der den Standort Deutschland stärkt.
Bei den Mitgliedern der IG Metall sind die Erwartungen hoch. Ihre Forderung nach sieben Prozent mehr Lohn wurde aufgestellt, als die Wirtschaftsperspektiven noch rosiger wirkten. Die Gewerkschaft ist bereit für 24-Stunden-Streiks, sollte keine Einigung erzielt werden. Auf der anderen Seite sieht Renkhoff-Mücke die Arbeitgeber heute weniger unter Druck als in der Vergangenheit. Dennoch beteiligten sich bereits über eine halbe Million Beschäftigte an Protesten. Christiane Benner, erste Vorsitzende der IG Metall, äußert entschlossen: „Am Verhandlungstisch muss endlich Bewegung stattfinden.“
Die Arbeitgeber argumentieren mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Arbeitsplatzabbau. Der Dialog umfasst auch flexible Regelungen bei Unternehmen mit niedriger Umsatzrendite. Diesmal versuchen erstmals zwei Tarifbezirke zusammen einen Pilotabschluss zu erzielen – ein Ansatz, der bislang Piloten in anderen Bundesländern vorbehalten war.
Auch die Protestaktionen gehen weiter: Mit Warnstreiks will die IG Metall den Nachdruck ihrer Forderungen verdeutlichen. Die Beschäftigten im BMW-Werk Dingolfing, sowie Mitarbeiter bei AGCO Fendt, Robert Bosch und Liebherr Aerospace im Allgäu verkürzen die Schichten im Streik. Die Zeichen stehen auf Vollgas, bis die Forderungen Gehör finden.
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