Industriegespräche: Der Schock der neuen Zollwelle für die USA
Eulerpool Research Systems •4. Dez. 2024
Takeaways NEW
- Trumps angekündigte Zölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China könnten US-Unternehmen schwer treffen.
- Unternehmen arbeiten an Strategien zur Bewältigung, darunter Vorratsbildung, Preiserhöhungen und Lieferkettenumstrukturierung.
Nach Donald Trumps überraschendem Wahlsieg bemühen sich amerikanische Unternehmen, ihren Investoren gegenüber gut vorbereitet zu erscheinen – insbesondere im Hinblick auf neue Zölle. Unternehmen wie Stanley Black & Decker verweisen auf ihre Bemühungen, Lieferketten von China zu verlagern. Auch Lowes, ein Baumarkt-Riese, hat bereits Prozesse zur Bewältigung potenzieller Zölle etabliert. Dies ist nötig, da während Trumps erster Amtszeit auf Importe im Wert von 380 Milliarden Dollar Zölle erhoben wurden.
Doch die kommende Störung könnte umfassender und unvorhersehbarer sein, als viele Unternehmen erwarten. Am 25. November kündigte Trumps hierüber auf Truth Social Zölle von 25% auf Produkte aus Mexiko und Kanada und eine Erhöhung um 10% auf Waren aus China an. Zwar relativierten spätere Posts seine Drohungen, dennoch bleibt die Besorgnis bestehen. Würden solche Zölle Realität, wären amerikanische Firmen schwer betroffen. Unternehmen wie Mattel oder Whirlpool, die Werke in Mexiko haben, würden stark leiden. Allein der Preis für Stahl könnte laut Citigroup um 15-20% steigen.
Am härtesten würde es amerikanische Autobauer treffen. General Motors importiert mehr als die Hälfte seiner in den USA verkauften Pickups aus Kanada und Mexiko. Fast ein Zehntel der Teile für in den USA produzierte Autos stammt ebenfalls aus diesen Ländern. Laut der Analyse von Nomura könnte der Vorschlag Trumps, die Gewinne von General Motors um vier Fünftel reduzieren.
Drei Optionen stehen den Unternehmen zur Verfügung: Erstens, das Anlegen von Vorräten. Doch diese Strategie stößt auf natürliche Grenzen, insbesondere wegen mangelnder Lagerkapazitäten und erhöhter Finanzierungskosten. Zweitens, die Weitergabe von Kosten an die Kunden durch höhere Preise. Unternehmen wie Stanley Black & Decker und Walmart bereiten sich darauf vor, doch der wirtschaftliche Hintergrund erweist sich als schwierig. Drittens, die Umstrukturierung der Lieferketten, die kostspielig und zeitaufwändig ist, bleibt vielen Firmen als letzte Option.
Viele US-Firmen diversifizieren bereits weg von China, doch auch das birgt Herausforderungen: Die Biden-Regierung hat strikte Maßnahmen gegen chinesische Waren ergriffen, die über Umwege eintreffen. Zudem beschränken neue Vorschriften wie die „Melt and Pour“-Regel die Möglichkeiten der Herkunftsänderung. Die Einführung weiterer Handelsbarrieren kann für Firmen mit Zielmärkten in Mexiko oder Vietnam zu kostspieligen Neuausrichtungen führen. Für einige bleibt deshalb Rückkehr zur Produktion im eigenen Land als letzte Möglichkeit.
Die Vorzeichen für Unternehmen sind bedrohlich: Während der ersten Trump-Zollrunde erlitten amerikanische Firmen mit hohen China-Importanteilen Betriebsertragseinbußen von 5,4 Prozentpunkten. Stanley Black & Decker berichtete von jährlichen Kosten von bis zu 300 Millionen Dollar durch die damaligen Zölle. Unternehmer blicken gespannt auf Trumps Ankündigungen, während die Spannung weiter steigt.
Eulerpool Markets
Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade
Institutional
Financial Data
Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.
- 10M+ securities worldwide
- 100K+ daily updates
- 50-year historical data
- Comprehensive ESG metrics

Save up to 68%
vs. legacy vendors