Kaffeeklau im Aufschwung: Geschäfte rüsten auf

Eulerpool Research Systems 24. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Ladendiebstahl von Kaffee nimmt stark zu, was Sicherheitsmaßnahmen erfordert.
  • Steigende Kaffeepreise begünstigen Diebstähle durch Kunden und organisierte Banden.
Der aromatische Wachmacher Kaffee avanciert zunehmend zur bevorzugten Beute von Ladendieben, was zahlreiche Geschäfte dazu bewegt, verstärkt Sicherheitsmaßnahmen zu berücksichtigen. Frank Horst, Handelsexperte vom Kölner Forschungsinstitut EHI, berichtet, dass Kaffee seit geraumer Zeit zu den am meisten entwendeten Artikeln zählt, mit einem deutlichen Anstieg in den letzten Jahren. "Nicht selten sind ganze Regalreihen leer", so Horst. Das begrenzte Personal trägt dazu bei, dass Diebstähle oftmals unentdeckt bleiben. Um dem entgegenzuwirken, werden Kaffeeprodukte zunehmend gesichert und mitunter in Vitrinen präsentiert, wo sie nur auf Nachfrage Kunde für Kunde herausgegeben werden. Die Problematik sei vor allem in städtischen Gebieten ausgeprägter, jedoch auch auf dem Land präsent. Besonders beliebt sind dabei Kilogrammpackungen von Kaffeebohnen. Eine jährliche Erhebung des EHI bei Einzelhandelsunternehmen zeigt, wie sich Verluste durch Diebstahl auf verschiedene Verursacher verteilen. Vertreter von Rewe betonen jedoch, dass solche Vorkommnisse nur vereinzelt an problematischen Standorten auftreten und nicht flächendeckend sind. Auch Kaufland setzt auf gezielte Sicherheitsmaßnahmen bei bestimmten Produkten an einigen Standorten, während Edeka erklärt, dass dies im Ermessen der einzelnen Kaufleute liegt. Norma plant nicht, auf Sicherungsmaßnahmen zurückzugreifen, während Aldi und Lidl keine Stellungnahme abgaben. Der Anstieg der Kaffeepreise – im Juni waren diese 45 Prozent höher als noch 2020 – fördert laut Horst das Diebstahlrisiko. Kilogrammpackungen von Marken wie Dallmayr, Melitta und Jacobs kosten inzwischen bis zu 20 Euro. Diese Preissteigerung beruht auf erhöhten Rohstoffkosten infolge schlechter Ernten. Während einige Kunden den Diebstahl als Protest gegen die Preise sehen, ist Kaffee auch bei gewerblichen Diebesbanden beliebt, da er sich leicht weiterverkaufen lässt. Ladendiebstähle haben laut EHI 2024 einen Schaden von etwa 2,95 Milliarden Euro verursacht, was einem Anstieg von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 2023 war bereits ein Anstieg von 15 Prozent zu verzeichnen. Produkte wie Spirituosen, Rasierklingen, Parfüm und Energydrinks sind ebenso gefragt. Peter Schröder vom Handelsverband Deutschland fordert daher härtere Strafen und eine bessere Ausstattung der Justiz, um gegen bandenmäßige Diebstähle effektiver vorzugehen. Strafrechtliche Verfolgung wird durch die Tatsache erschwert, dass viele Taten unentdeckt bleiben oder als Bagatellen abgetan werden. Rund ein Viertel der Unternehmen hat zuletzt die Ausgaben für Sicherheitsmaßnahmen erhöht, indem sie etwa 1,6 Milliarden Euro in Präventionsmaßnahmen wie Mitarbeiterschulungen investierten.

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