Kampf der Giganten: Infosys erhebt Gegenklage gegen Cognizant

Der indische Softwaregigant Infosys geht in die Offensive: In einer Rechtsauseinandersetzung mit dem US-amerikanischen Wettbewerber Cognizant hat Infosys bei einem Bundesgericht in Texas eine Gegenklage eingereicht. Der Vorwurf: Cognizant soll sich unlauterer Praktiken bedient haben, um Wettbewerbsnachteil zu schaffen, und Führungskräfte gezielt abgeworben haben. Im Detail beschuldigt Infosys seinen Rivalen, Vertragsklauseln zu nutzen, die Kunden daran hindern, IT-Dienstleistungen an Mitbewerber zu vergeben, sowie die Schulung an unternehmenseigener Software zu verweigern. Außerdem beanstandet Infosys die gezielte Anwerbung von Schlüsselpersonen im Management, darunter die Ernennung von S Ravi Kumar zum CEO im Jahr 2023. Dies habe die Entwicklung des eigenen Softwareprodukts, Infosys Helix, erheblich verzögert. Dieses juristische Vorgehen erfolgt in Reaktion auf eine Klage durch die Cognizant-Tochter TriZetto vom vergangenen August. Dabei wurde Infosys beschuldigt, Geschäftsgeheimnisse im Bereich Krankenversicherungssoftware gestohlen zu haben. TriZetto behauptet, Infosys habe unrechtmäßig seine Software genutzt, um "Test Cases for Facets" zu entwickeln und TriZettos Daten in ein eigenes Produkt umgewandelt. Im Zuge der Gegenklage fordert Infosys dreifachen Schadenersatz sowie die Erstattung von Anwaltskosten, ohne jedoch die genaue Schadenshöhe zu benennen. Der Fall wird unter der Nummer 3:24-cv-02158-X beim U.S. District Court for the Northern District of Texas verhandelt.