Politischespiele im US-Kongress: Epstein-Debatte erhitzt die Gemüter

Der Streit um die Offenlegung von Unterlagen im Fall des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein hat im US-Repräsentantenhaus eine neue Dimension erreicht. Der republikanische Vorsitzende des Hauses, Mike Johnson, erwägt, den Abgeordneten bereits heute den Start in die Sommerpause zu ermöglichen, um eine Abstimmung über die Freigabe der Akten zu umgehen. Dies berichteten unter anderem die 'New York Times' und weitere renommierte Medien übereinstimmend. Die Demokraten werfen Johnson vor, durch die Verschiebung der Abstimmung eine Resolution blockieren zu wollen, die das Justizministerium zur Herausgabe von Ermittlungsunterlagen im Zusammenhang mit dem Epstein-Fall auffordert. Johnson konterte die Anschuldigungen und sprach von einer politischen Inszenierung der Demokraten. Bereits in den letzten Tagen führte die Causa Epstein zu hitzigen Debatten im Kongress. Kompliziert wird die Situation für die Republikanische Partei und insbesondere für US-Präsident Donald Trump. Trotz seiner ehemaligen Forderungen zur Aktenfreigabe sieht sich Trump zunehmend unter Druck, da auch innerhalb seiner Partei das Verlangen nach Transparenz wächst. Der Epstein-Fall birgt für Trump Brisanz, da er zu dessen Bekanntenkreis zählte und gemeinsame Auftritte auf Veranstaltungen dokumentiert sind. Epstein, der im Jahr 2019 in Haft verstarb, war zuvor wegen systematischen Missbrauchs Minderjähriger angeklagt worden. Sein Tod in der Gefängniszelle löste zahlreiche Spekulationen in der Öffentlichkeit aus, nicht zuletzt, weil Epstein gut vernetzt in der amerikanischen Elite war. Sowohl prominente Persönlichkeiten als auch Milliardäre suchten seine Nähe, und auch Trump soll Teil dieser illustren Kreise gewesen sein.