Rekordhoch im DAX trotz Moody's Abstufung

Der deutsche Leitindex DAX hat am Montag mit einem beeindruckenden Rekordhoch von 23.934,98 Punkten geschlossen, nachdem er im Verlauf des Handelstages bis auf 23.935 Punkte gestiegen war. Lange hatte der Handelstag verhalten begonnen, doch mit dem Start der US-Börsen gewann der DAX an Schwung und beschloss den Tag mit einem Gewinn von 0,70 Prozent. Auch der MDAX legte um 0,82 Prozent auf 30.131,65 Zähler zu. Die Ruhe an den amerikanischen Börsen nach der zunächst nervösen Reaktion auf die Herabstufung des US-Kreditratings durch Moody's trug zur Risikobereitschaft der Investoren bei. Da Moody's damit nur die Einstufungen der Mitbewerber Fitch und S&P nachvollzog, blieb der große Schock aus. Der EuroStoxx 50 hinkte zwar etwas hinterher, schloss aber nur knapp im Minus. Positive Impulse kamen auch aus London, wo Börsenzuwächse verzeichnet wurden, und einer neuen Annäherung zwischen Großbritannien und der EU, die ein wichtiges Signal für die Märkte setzte. Die neu getroffene Vereinbarung zwischen der EU und Großbritannien zielt auf eine engere Zusammenarbeit in Bereichen wie Verteidigung und Handel ab. James Smith, Ökonom bei der ING, bezeichnete dies als "ersten positiven Schritt", während Ruairi Cullinane von RBC den Startpunkt für einen Neuanfang der Beziehungen sieht. Derweil blieben Details eines Telefonats zwischen den Präsidenten der USA und Russland bis Börsenschluss unter Verschluss. Unterdessen setzten Rheinmetall-Aktien ihre Rekordrally mit einem Plus von 1,7 Prozent fort, Renk legte sogar um 3,9 Prozent zu. Im Fußballsektor verloren Borussia Dortmund nach Champions-League-Qualifikation 4,4 Prozent – Anleger hatten mit diesem Ergebnis gerechnet und es kam zu Gewinnmitnahmen. Erfreuliche Nachrichten gab es für die Lufthansa, deren Aktien um 2,6 Prozent zulegten, befeuert durch optimistische Aussichten von Ryanair auf steigende Ticketpreise im Sommer. Tui legte ebenfalls um 1,7 Prozent zu, während Gea-Aktien nach starkem Wachstum der letzten Wochen leicht um 0,3 Prozent fielen. Salzgitter konnte ohne konkrete Nachrichten ein beeindruckendes Plus von über 10 Prozent verzeichnen, da ein technischer Indikator für kurzfristige Trends überschritten wurde. Schließlich gewannen die Papiere von Stratec 2,8 Prozent, nachdem der Diagnostikspezialist seinen verspäteten Geschäftsbericht vorgelegt hatte, was den Titel nach kurzer SDAX-Abstinenz wieder in den Fokus rückt.