Rivian erhält Investitionsschub von Volkswagen trotz Gegenwind durch US-Zölle

Rivian, der ambitionierte Herausforderer im Elektrofahrzeugmarkt, hat erfolgreich eines seiner Gewinnziele erreicht und damit den Weg für eine bedeutende Investition von Volkswagen freigemacht. Der deutsche Automobilriese wird nun eine Milliarde Dollar in das aufstrebende US-Unternehmen investieren, eine Zusage, die im vergangenen Jahr Teil eines Versprechens war, bis zu 5,8 Milliarden Dollar in Rivian zu stecken. Diese Finanzspritze wird am 30. Juni erwartet und geschieht in einer entscheidenden Phase für Rivian, da das Unternehmen plant, die Produktion eines günstigeren Modells im nächsten Jahr hochzufahren. Für Volkswagen bietet die Zusammenarbeit mit Rivian die Möglichkeit, von dessen fortschrittlicher Elektronik-Architektur zu profitieren, was insbesondere bei der Bewältigung bestehender Software-Probleme helfen könnte. Rivian hingegen erhält durch die Investition die notwendige Flexibilität, um die Produktion zu steigern und die Markteinführung eines preiswerteren Modells anzugehen. Die bestehenden Modelle, darunter ein SUV, ein Pickup und ein von Amazon genutzter Lieferwagen, haben bislang dazu beigetragen, dass Rivian einen durchschnittlichen Verkaufspreis von 88.500 Dollar erzielen konnte. Doch der potenzielle Markt bleibt angesichts dieses Preises begrenzt. Dennoch sieht sich Rivian mit herausfordernden Markteinflüssen konfrontiert, insbesondere aufgrund der Unsicherheiten durch die Importzölle von US-Präsident Donald Trump. Diese Zölle könnten die Produktionskosten pro Fahrzeug um mehrere tausend Dollar in die Höhe treiben, was CEO RJ Scaringe dazu veranlasst hat, das Auslieferungsziel auf 40.000 bis 46.000 Fahrzeuge für dieses Jahr zu senken. Dieser Gegenwind führt auch dazu, dass Konsumenten bei Autokäufen zunehmend preissensibler werden. In dieser angespannten Situation setzt Rivian große Hoffnungen auf das Modell R2, das ab 45.000 Dollar erhältlich sein wird und eine breitere Kundschaft ansprechen soll. Im letzten Quartal blieb der Umsatz des Unternehmens stabil bei 1,2 Milliarden Dollar, während der Nettoverlust signifikant auf 541 Millionen Dollar gesenkt werden konnte, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.