Rückenwind für die Baywa: Sanierungskonzept erweist sich als Erfolg

Der traditionsreiche Mischkonzern Baywa, tief in der vergangenen Krise verwurzelt, macht bemerkenswerte Fortschritte bei der Sanierung. Ein wesentlicher Meilenstein wurde jüngst erreicht: Das Unternehmen hat mit seinen Hauptbanken und Großaktionären Übereinkünfte für ein überarbeitetes Finanzierungskonzept sowie eine Sanierungsvereinbarung getroffen, die bis 2028 Bestand haben soll. Diese Abkommen bilden die Grundlage für eine Anpassung des seit Jahresbeginn laufenden Restrukturierungsplans. Handlungsbedarf war spätestens seit Februar gegeben, als Baywa einen zusätzlichen Finanzbedarf in Höhe von 435 Millionen Euro für die Tochter Baywa r.e. publik machte. Bereits im März war der Entwurf für das neue Finanzierungskonzept bekannt, das nun seine Unterschriften erhalten hat. Michael Baur, der Chief Restructuring Officer von Baywa, hebt die rasche Liquiditätsbereitstellung hervor, die das Vertrauen der Partner in die Transformation des Unternehmens signalisiert. Auch die internen Umstrukturierungen schreiten voran: Der Abbau von 1.300 Vollzeitstellen ist bereits zur Hälfte vollzogen. Zudem steht für mehr als die Hälfte der Standorte, die schließen sollen, ein definitives Schließungsdatum fest. Baywas neuer CEO, Frank Hiller, betont die positiven Signale dieser Fortschritte und sieht das Unternehmen wieder auf dem richtigen Weg, sich auf seine Kernkompetenzen zu konzentrieren. Doch das Haus Baywa steht vor einer großen Herausforderung. In den ersten neun Monaten 2024 verbuchte der Konzern, einschließlich der Tochter Baywa r.e., über 640 Millionen Euro Nettoverlust. Hintergrund der Schwierigkeiten ist eine missratene Kreditfinanzierte Expansion der letzten Dekade. Als ereignisreiche Absätze aus der Genossenschaftsbewegung bildet die Baywa dennoch das Rückgrat der deutschen Agrarhandelsbranche und bleibt von hoher Relevanz für die Lebensmittelversorgung im Süden und Osten Deutschlands.