Russlands Ökonomie vor möglichen Herausforderungen: Minister warnt vor Rezessionsgefahr

Russlands Wirtschaft steht am Scheideweg, wie der russische Wirtschaftsminister Maxim Reshetnikov auf dem St. Petersburg International Economic Forum verkündete. Diese jährliche Veranstaltung in der zweitgrößten Stadt Russlands soll eigentlich die wirtschaftliche Stärke des Landes zur Schau stellen und ausländische Investoren anlocken. Doch in diesem Jahr dominierte die Sorge über eine drohende Rezession die Gespräche. In einem Bericht des russischen Wirtschaftsnachrichtenportals RBC wurde Reshetnikov zitiert, wonach aktuelle Indikatoren auf eine Abkühlung hindeuten, was die russische Wirtschaft in eine schwierige Lage versetzen könnte. Trotz Sanktionen, die im Zuge des Ukrainekonflikts verhängt wurden, hatte sich die Wirtschaft bislang besser entwickelt als erwartet. Hohe Militärausgaben kurbelten das Wachstum an und hielten die Arbeitslosenquote gering, trieben jedoch auch die Inflation an. Während die Löhne im Einklang mit der Inflation stiegen und viele Arbeitnehmer davon profitierten, bleibt langfristig die Frage offen, wie stark die Abhängigkeit von Militärausgaben die Wirtschaft belasten wird. Ökonomen warnen vor wachsendem Druck auf die Wirtschaft, insbesondere durch das Fehlen ausländischer Investitionen in nichtmilitärische Sektoren. Reshetnikov betonte, dass die Zukunft der Wirtschaft von den Entscheidungen der Regierung abhänge. Dabei gaben sowohl Finanzminister Anton Siluanov als auch die Zentralbankchefin Elvira Nabiullina optimistischere Einschätzungen ab. Siluanov verglich die momentane Abkühlung mit einem bevorstehenden Sommer, während Nabiullina davon sprach, dass die Wirtschaft lediglich aus einer Phase der Überhitzung herauskomme.