Steuererhöhungen könnten Preise in Geschäften und Pubs ansteigen lassen

Die jüngsten steuerpolitischen Maßnahmen der Regierung könnten zu spürbaren Preiserhöhungen in Geschäften und Pubs führen, warnen führende Unternehmensvertreter. Andy Higginson, Vorsitzender von JD Sports sowie des British Retail Consortium, äußerte Bedenken, dass die für April anstehenden Steueranhebungen, darunter die Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge, zu steigenden Kosten für die Verbraucher führen werden. Simon Emeny, Geschäftsführer der Pub-Kette Fullers, die rund 400 Pubs und Hotels betreibt, prognostiziert, dass sich insbesondere die Getränkepreise bereits in sechs Monaten erhöhen könnten. Trotz wachsender Kritik von Unternehmensseite an den steigenden Kosten bleibt Finanzministerin Rachel Reeves standhaft und betont, die Unternehmen müssten einen Teil der Mehrbelastung über ihre Gewinne auffangen. Ab April sollen Arbeitgeber 15 % statt bisher 13,8 % Sozialversicherungsbeiträge auf Gehälter über 5.000 Pfund zahlen. Auch der Mindestlohn wird zum gleichen Zeitpunkt angehoben. Higginson appelliert an die Regierung, die geplanten Erhöhungen nicht abrupt, sondern über mehrere Jahre gestreckt einzuführen, um die Wirtschaft nicht unnötig zu belasten und Inflationsrisiken einzudämmen. Im Vorfeld der kommenden Parlamentswahlen unterzeichnete Higginson mit mehr als 120 weiteren Unternehmensleitern einen Brief, der in der Times veröffentlicht wurde und die Wirtschaftspläne der Labour-Partei unterstützt. Im jüngsten Budget der Regierung sind Steuererhöhungen im Gesamtwert von 40 Milliarden Pfund vorgesehen, mehr als die Hälfte davon zulasten der Arbeitgeber. Unternehmensvertreter befürchten jedoch, dass die Maßnahmen auf die Arbeitnehmer abgewälzt werden könnten, sollte sich die Wirtschaft entscheiden, die Kosten durch Preiserhöhungen weiterzugeben oder Lohnerhöhungen einzuschränken. Die Zeit zur Umsetzung der Änderungen sei zwar noch vorhanden, doch Higginson betont, dass die bislang ergriffenen Maßnahmen kaum im Einklang mit der vor der Wahl geäußerten unternehmensfreundlichen Rhetorik stünden. Emeny von Fullers sieht in dem Budget ein "besorgniserregendes" Signal für Unternehmen, da wirtschaftliches Wachstum dringend benötigt wird. Seiner Ansicht nach könnten die Maßnahmen Investitionen einschränken und das Wirtschaftswachstum erschweren.