Teheraner Wasserkrise: Ein mögliches Szenario der Umsiedlung

Angesichts der alarmierenden Wasserknappheit in der iranischen Metropole Teheran bringt Präsident Massud Peseschkian eine drastische Maßnahme ins Spiel: die mögliche Verlegung der 15-Millionen-Stadt. "Die Situation ist ernst und Teheran hat kein Wasser mehr", betont Peseschkian und weist damit auf die kritische Lage hin. In über zwei Dritteln der iranischen Provinzen verschärft sich die Wasserkrise rapide. Bereits in den kommenden Wochen könnte einer der größten Stauseen des Landes austrocknen, so die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Der Wasserspiegel sank an sieben Staudämmen auf unter zehn Prozent, während zwei Talsperren in den Provinzen Hormusgan und Fars bereits komplett versiegten. Prognosen von Klimaexperten unterstreichen, dass 80 Prozent der Stauseen nahezu leer sind und eine normale Wasserversorgung mindestens bis zum Herbst nicht gewährleistet sein wird. Präsident Peseschkian macht die langjährige Dürre sowie die Umweltsünden vergangener Regierungen für die Misere verantwortlich. In einer Reaktion auf die Krise hat die Regierung alle Behörden und Schulen bis mindestens Samstag geschlossen. Auch zahlreiche Fabriken mussten ihre Produktion einstellen, was eine Entlassungswelle nach sich ziehen könnte. Fatemeh Mohadscherani, Regierungssprecherin, bezeichnete die Lage als "Naturkatastrophe". Unterdessen werfen Kritiker dem islamischen System Misswirtschaft im Umgang mit den klimatischen Herausforderungen vor. Viele Bewohner Teherans suchen bereits Zuflucht im wasserreicheren Norden des Landes. Dort, an den Küsten des Kaspischen Meeres, gibt es derzeit keine Probleme mit der Wasserversorgung.