US-Gericht stärkt PredictIt: Prognosemärkte für politische Wetten bleiben erlaubt

PredictIt darf politische Wetten in den USA fortführen und erweitert seine Märkte trotz massiven regulatorischen Gegenwinds deutlich.

24.7.2025, 15:15
Eulerpool News 24. Juli 2025, 15:15

Mit einem Urteil von weitreichender Bedeutung für den Markt politischer Wettbörsen hat ein texanisches Bundesgericht die Schließung der US-Plattform PredictIt gestoppt. Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) habe „willkürlich und gesetzlich unzureichend“ gehandelt, urteilte Richter David Alan Ezra. Die Behörde darf PredictIt damit nicht länger zur Einstellung des Betriebs zwingen.

PredictIt operiert seit rund zehn Jahren unter einer sogenannten „no-action letter“, die begrenzte Handelsvolumina und eine enge wissenschaftliche Anbindung vorschreibt. 2022 hatte die CFTC dieses regulatorische Stillhalteabkommen überraschend widerrufen und Verstöße gegen die Auflagen moniert – eine Eskalation, auf die PredictIt mit einer Klage reagierte.

Nun endet der Rechtsstreit mit einem klaren Sieg für den Anbieter: Die Plattform kann nicht nur bestehen bleiben, sondern darf ihre Aktivitäten künftig sogar ausweiten. Laut einer Vereinbarung mit der CFTC von vergangener Woche steigt das Einsatzlimit pro Position von bisher 850 Dollar auf 3.500 Dollar. Auch die Grenze von 5.000 aktiven Tradern wird aufgehoben.

Das Urteil fällt in eine Phase wachsender Konkurrenz im Markt für politische Prognosemärkte. Erst am Montag hatte Polymarket, ein auf Krypto basierter Anbieter mit Sitz außerhalb der USA, die CFTC-regulierte Börse QCX aus Florida übernommen, um sich eine legale Basis in den USA zu sichern. Polymarket war zuvor selbst ins Visier der US-Behörden geraten, konnte die Untersuchungen inzwischen aber abschließen.

Die politische Wetterlandschaft verändert sich dynamisch – auch mit Rückenwind aus der Politik. Die Trump-Administration zeigte sich in der Vergangenheit offen gegenüber Prognosemärkten. So saß Trumps ehemaliger CFTC-Nominierten Brian Quintenz im Aufsichtsrat von Kalshi, einem PredictIt-Rivalen, bei dem Donald Trump Jr. ebenfalls als Berater gelistet ist.

PredictIt-Mitgründer John Aristotle Phillips betonte mehrfach die wissenschaftliche Relevanz der Plattform: Ihre Daten seien ein Schlüssel zum Verständnis politischer Stimmungen und Wählerverhalten. Neue Märkte sind bereits in Planung – etwa zu der Frage, ob Notenbankchef Jerome Powell 2025 sein Amt verliert. Derzeit liegt die Quote bei 20 Prozent.

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