E-Commerce in China: Erfolgswelle am Singles' Day

Chinas Online-Handelsriesen meldeten bei diesem Jahr erneut ein starkes Besucheraufkommen und Umsatzwachstum zum Singles' Day, obwohl genaue Zahlen weiterhin ausbleiben. Der Branchenprimus Alibaba, Betreiber der Plattformen Taobao und Tmall, berichtete stolz von 45 Marken - darunter Apple, Nike sowie die chinesischen Haushaltsgerätehersteller Haier und Midea -, die jeweils 1 Milliarde Yuan (etwa 138,3 Millionen USD) an Bruttowarenwert überschritten haben. Obwohl konkrete Verkaufszahlen nicht veröffentlicht wurden, bestätigte Alibaba ein "robustes Wachstum" und eine "rekordverdächtige" Anzahl an Käufern. Rivalisierend vermeldete JD.com ein Käuferwachstum von 20% während der Aktionstage und erzielte ein "zweistelliges Wachstum" bei Transaktionsvolumen und Bestellungen. Obwohl die beiden Giganten seit 2022 auf die Offenlegung finaler Verkaufszahlen verzichten, deuten Schätzungen darauf hin, dass das Umsatzwachstum im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten abgeschwächt ist. Die Veranstaltung, die Alibaba erstmals 2009 ins Leben rief, hat sich zu einem Barometer für die Konsumstimmung in China entwickelt. Neben attraktiven platformeigenen Rabatten stellen auch etablierte Marken wie JD.com und Pinduoduo enorme Preisnachlässe zur Verfügung, um im Wettbewerb zu bestehen. Kategorien wie Haushaltsgeräte und Möbel florierten besonders durch Plattformrabatte und staatliche Subventionen. Auch neue Trends zeichnen sich ab, mit wachsender Nachfrage an sammelbaren Spielzeugen sowie Sport- und Outdoor-Produkten. Experten erkennen einen Wandel in den Verbrauchsprioritäten hin zu einem gesteigerten Ausgabeverhalten in Erlebnis-, Hobby- und Gesundheitsbereichen. So legen Konsumenten zunehmend Wert auf Produkte, die ihr soziales Leben oder emotionales Wohlbefinden bereichern, und wenden sich eher Premium- als Luxusmarken zu, die ihren Lebensstil unterstreichen.