Jungheinrich-Schock: Kursrutsch nach gesenktem Gewinnausblick

Investoren reagierten am Donnerstag empfindlich auf die revidierten Gewinnprognosen von Jungheinrich, was sich in einem Kurssturz manifestierte. Der Aktienkurs erreichte in der Tagesmitte ein Tief von 33,60 Euro, was einem Einbruch von beinahe 17 Prozent entspricht und den niedrigsten Stand seit Ende Mai markiert. Interessanterweise hatten die Aktien des Logistikdienstleisters zwischen April und Juli einen Höhenflug um über 60 Prozent erlebt, der sie auf den höchsten Stand seit Anfang 2022 katapultierte. Zum Handelsschluss verbuchten die Jungheinrich-Aktien dennoch einen Verlust von 15,6 Prozent und etablierten sich damit als der abgeschlagen schwächste Wert im ansonsten positiven MDax, der beinahe ein Prozent zulegte. In peripherer Betroffenheit hatten auch die Aktien von Kion, einem Konkurrenten, ihren eigenen Rückschlag um 3,5 Prozent eingesteckt, erholten sich jedoch größtenteils und schlossen mit einem moderaten Minus von 1,3 Prozent. Die konservativer gewordene jährliche Geschäftsprognose von Jungheinrich sieht angepasste Erwartungen für Umsatz und Auftragseingänge sowie ein reduziertes Gewinnziel vor. Das Unternehmen verkündete auch ein umfassendes Sparprogramm, im Zuge dessen weltweit 1.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Analyst Lucas Ferhani von Jefferies unterstrich, dass die neuen Zielvorgaben hinter den Markterwartungen zurückbleiben und die Ergebniswarnung vermutlich der anhaltenden Schwäche im europäischen und deutschen Gabelstaplermarkt sowie dem Konkurrenzdruck geschuldet sei. Das Chartbild von Jungheinrich hat sich indes durch den dramatischen Kursverfall stark eingetrübt. Der Kurs ist unter die bedeutenden 21- und 50-Tage-Durchschnittslinien gefallen, während lediglich die 200-Tage-Linie, ein Maßstab für die langfristige Marktentwicklung, bei knapp 30 Euro noch eine Stütze bietet.