Verschuldungsdynamik der USA alarmiert Kapitalmärkte - Ökonomen sehen Herausforderungen
Eulerpool Research Systems •13. Juli 2025
Takeaways NEW
- US-Staatsverschuldung wächst rapide und könnte langfristige Krisen verursachen.
- Experten warnen vor möglichen Auswirkungen auf den Militärhaushalt und den Machtstatus der USA.
Die rapide wachsende US-Staatsverschuldung erregt Besorgnis bei internationalen Investoren und Finanzexperten. Institutionen wie Goldman Sachs, DWS, die italienische Bank Unicredit und die KfW beobachten die Lage mit wachsender Skepsis gegenüber der fiskalpolitischen Ausrichtung der USA. Obwohl kurz- bis mittelfristig keine unmittelbare Schuldenkrise erwartet wird, bleibt das Risiko einer größeren Krise in den kommenden Jahren ein viel diskutiertes Szenario. Christian Scherrmann, Ökonom bei DWS, verweist auf die schwindende Fehlerquote der USA und warnt vor nichtlinearen Finanzkrisen, die unerwartet eintreten können. Innerhalb von zehn Jahren hat sich die US-Verschuldung von 18,2 Billionen Dollar im Jahr 2015 auf nunmehr 36,6 Billionen Dollar verdoppelt. Das kürzlich verabschiedete Gesetz «One Big Beautiful Bill» könnte die Schuldenlast bis 2034 um weitere drei Billionen Dollar erhöhen. Dies erhöht die Zinslast, die bald die Schwelle von einer Billion Dollar jährlich überschreiten könnte, warnt KfW-Chefökonom Dirk Schumacher. Trotz dieser Zahlen sieht Goldman Sachs die USA nicht unmittelbar in einer Schuldenkrise, obgleich die langfristigen fiskalischen Aussichten als "nicht haltbar" beschrieben werden. Der renommierte Ökonom Kenneth Rogoff prognostiziert gar eine schuldenbedingte US-Inflationskrise in den nächsten fünf bis sieben Jahren. Unicredit äußerte sich besorgt über mögliche "subtile" Formen von Zahlungsausfällen und wies auf historische Reduzierungen der US-Schuldenlast durch "unorthodoxe Mittel" hin. Auch DWS-Fondsmanager Thomas Schüßler thematisiert das schwindende Vertrauen durch Indikatoren wie die hohe Verzinsung von US-Anleihen und den gestiegenen Goldpreis. Optimistische Stimmen, wie die von Munich Re, sehen US-Staatsanleihen weiterhin als sicheren Hafen und führen die Dollarschwäche auf andere Faktoren zurück. Der Historiker Niall Ferguson von der Harvard-Universität warnt jedoch, dass Großmächte, die mehr für den Schuldendienst als für das Militärbudget ausgeben müssen, einem Niedergang entgegengehen könnten. Der US-Militärhaushalt könnte bald von den Zinszahlungen übertroffen werden, was historisch bedingt den Beginn eines Machtverfalls signalisieren könnte.
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