Weltszene der Bierproduktion: Russland überholt Deutschland
Eulerpool Research Systems •22. Juli 2025
Takeaways NEW
- Deutschland verliert seine führende Position in der europäischen Bierproduktion an Russland.
- Der deutsche Hopfenmarkt steht vor strukturellen Veränderungen aufgrund sinkender Nachfrage und abnehmender Anbauflächen.
Nachdem Deutschland jahrzehntelang die europäische Spitzenposition in der Bierproduktion innehatte, hat es nun seinen Platz an Russland abgetreten. Der aktuelle Bericht von BarthHaas, dem größten Hopfenhändler weltweit, zeigt, dass Deutschland nicht mehr zu den Top-5-Bierproduzenten gehört. Während die deutsche Produktion leicht um ein Prozent sank, konnte Russland einen beeindruckenden Anstieg um neun Prozent auf 9,1 Milliarden Liter verbuchen. Damit hat Deutschland mit 8,4 Milliarden Litern nicht nur den europäischen Titel verloren, sondern sieht sich auch weltweit weiter hinten platziert. Der Rückgang setzt einen bereits seit einiger Zeit sichtbaren Trend fort, den Heinrich Meier als Autor des Berichts beschreibt.
Die steigende Produktion in Russland wird von BarthHaas-Geschäftsführer Thomas Raiser auf eine verstärkte heimische Herstellung und reduzierte Bierimporte zurückgeführt. Auch wenn Deutschlands Brauereienlandschaft kleinteilig und vielfältig bleibt, leidet die Branche unter wachsendem Kostendruck und einem rückläufigen Konsum. Dass Deutschland seinen sechsten Platz in der globalen Rangliste auf absehbare Zeit behaupten kann, liegt vor allem am deutlichen Litervorsprung vor Japan.
Trotz wachsender Herausforderungen bleibt Deutschland allerdings führend bei der Produktion von Hopfen, einem Hauptbestandteil des Bieres. Mit 46.536 Tonnen geerntetem Hopfen im Jahr 2024 hält Deutschland seine Spitzenposition, während die USA, der zweitgrößte Produzent, 39.995 Tonnen meldeten. Doch auch hier zeigt sich, dass die Anzahl der deutschen Hopfenbauern sinkt und damit ein struktureller Wandel in der Agrarbranche stattfindet. Obwohl ertragreichere Sorten verfügbar sind, sinkt der Bedarf an Hopfen, da leichtere Biere gefragt sind.
Dieser Wandel, verbunden mit auslaufenden Abnahmeverträgen und Preisdrückern, könnte die Struktur des Hopfenmarktes weiter verändern. Ein Rückgang der Anbauflächen ist absehbar, und das könnte die ländliche Wirtschaftslandschaft Deutschlands nachhaltig beeinflussen.
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