Zwischen Hoffnung und Skepsis: Wall Street tastet sich voran

Die Wall Street zeigte sich am Donnerstag resilient, als sie anfängliche Verluste wettmachte, was jedoch angesichts trüber Arbeitsmarktdaten einer Gratwanderung glich. Die Anleger bewegen sich derzeit auf unsicherem Terrain, da die bevorstehenden Arbeitsmarktberichte entscheidend für die zukünftige Zinspolitik der US-Notenbank sind. Im Detail erlebte der Dow Jones-Index kaum Veränderungen und stieg um 0,01 Prozent auf 42.430,53 Punkte. Der S&P 500 gewann leicht um 0,10 Prozent und notierte bei 5.976,84 Punkten. Deutlich dynamischer zeigte sich der Nasdaq 100, der um 0,35 Prozent auf 21.797,14 Punkte zulegte. Die steigende Zahl der Arbeitslosenhilfeanträge signalisiert mögliche Schwächen auf dem US-Arbeitsmarkt – ein Trend, den Marktkenner mit Argusaugen beobachten. Analysten wie Jochen Stanzl von CMC Markets warnen vor einer Zwickmühle der Notenbankpolitik: Es besteht Druck zur Zinssenkung, um den Arbeitsmarkt zu stützen, während steigende Inflationszahlen diesen Schritt verhindern. Das offizielle Arbeitsmarkt-Update am Freitag könnte Klarheit bringen oder neue Unsicherheiten schüren. Unter den Einzelwerten glänzte MongoDB mit einem eindrucksvollen Kurssprung von 15 Prozent, dank überzeugender Quartalszahlen und erhöhtem Jahresausblick. Das verbesserte Umsatzziel beflügelte auch die Aktien von Five Below, die um 9,2 Prozent anzogen. Robinhood legte 4,8 Prozent zu, gestützt von positiven Geschäftseinblicken im Mai. Netflix konnte ohne spezifische Nachrichten um 1,6 Prozent zulegen und somit seinen beachtlichen Jahreslauf im Nasdaq 100 fortsetzen. Dagegen bekamen die Anleger von PVH die Folgen von US-Zöllen zu spüren, was die Aktie um 17,5 Prozent drückte. Ein ähnliches Schicksal ereilte Brown-Forman, dessen Papiere nach enttäuschenden Ergebnissen um 15,7 Prozent einbrachen. Zusätzlich kündigte Procter & Gamble an, bis zu 7.000 Stellen abzubauen, was die Verwaltungsabteilung um 15 Prozent reduziert. Die Maßnahme soll über zwei Jahre zu Belastungen von 1,6 Milliarden Dollar führen und drückte den Aktienkurs um 1,3 Prozent.